Wer wir sind

Wer wir sind

Zurzeit haben wir 110 Mitglieder und zahlreiche Freunde und Gäste mit ihren Kindern.

Warum wir uns „Friedenskirche“ nennen? Kann man Frieden darstellen?

Für uns ist es das Kreuz, an dem Jesus starb. Durch sein Sterben bekommen wir Frieden mit Gott und dadurch kann auch Frieden zum Nächsten wachsen.

Unser Gemeindelogo drückt das aus.

Die Verbundenheit mit anderen Christen wird auch im „Vater Unser“ deutlich, das in der ganzen Welt gebetet wird, weil Jesus es uns selbst gelehrt hat.

In unserem Gottesdienstraum sind deshalb das Ährenkreuz und das Vater Unser, beides vom Graphikdesigner und Kalligraph Rainer Seibold entworfen und von Mitgliedern der Gemeinde in Metallbiegetechnik angefertigt, besondere Anziehungspunkte.

Was bedeutet „Evangelisch-Freikirchlich“?

Evangelisch kommt von dem Wort Evangelium und meint die Gute Nachricht von Jesus Christus, wie sie uns in der Bibel berichtet wird. Das Evangelium ist die Grundlage unseres Glaubens und Lebens.

Freikirchlich sind wir, weil wir für die Freiheit des Glaubens und der Kirche eintreten.

In Fragen der Gemeindezugehörigkeit und für alle Finanzierungsfragen gilt bei uns das Prinzip der Freiwilligkeit:

– Die Mitgliedschaft in unserer Gemeinde beruht auf einer persönlichen, freien Entscheidung – wer sich für den Glauben an Jesus Christus entschieden hat und das auch öffentlich bekennt, kann sich taufen lassen und auch Mitglied unserer Gemeinde werden.

– Wir setzen uns für eine klare Trennung von Kirche und Staat ein und verzichten auf eine staatlich erhobene Kirchensteuer. Unsere Mitglieder und Freunde finanzieren durch freiwillige Spenden die Ausgaben der Gemeinde und darüber hinaus soziale und missionarische Projekte.

Unsere Gemeinde ist ein lebendiger Organismus. Wir leben gemeinsam unseren Glauben, ergänzen uns in aller Unterschiedlichkeit und laden andere ein, zusammen mit uns, Gott besser kennenzulernen (s. auch UNSER CREDO).

Baptisten

Unsere Gemeinde wurde 1899 als Baptistengemeinde in Lüdenscheid gegründet und gehört mit über 750 anderen Gemeinden zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

Weltweit vertritt die „Baptist World Alliance“ über 53 Millionen Mitglieder auf der ganzen Welt. Darunter gibt es viele Gemeinden, die sich Baptisten nennen und doch in ihren Überzeugungen und Lebensweisen unterschiedlich sind.

Wer mehr darüber erfahren möchte, kann uns gerne fragen oder sich unter folgendem Link informieren: Was wir glauben – Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. (befg.de).

Als Baptistengemeinde Lüdenscheid pflegen wir gute Beziehungen zu Christen verschiedenster Nachbargemeinden und arbeiten in bestimmten Projekten zusammen, so z.B. auch in der evangelischen Allianz Lüdenscheid.

G. N. A. D. E. - unsere Werte

Die nachfolgenden Texte sind durch einen Prozess in der Friedenskirche im Herbst 2019 bis Ende 2020 entstanden. Die Gemeinde hat sich während dieses Prozesses mit den Werten Gemeinschaft, Nachfolge, Anbetung, Dienst und Evangelisation (G.N.A.D.E.) intensiv auseinandergesetzt. Durch Predigten und Workshops wurden diese beleuchtet, durchdacht und gemeinsam erarbeitet.
Diese Werte stehen in starkem Bezug zu unserem Glauben an Jesus Christus und unserem Leben als Christinnen und Christen. Von vornherein war beabsichtigt, die wesentlichen Impulse und Erkenntnisse schriftlich festzuhalten und daraus ein  „Credo” zu formulieren.

Bedeutung

Wir sind davon überzeugt, dass diese Texte den Pulsschlag dieses Prozesses aufgenommen haben. Sie spiegeln wider, was uns bewegt hat und für uns grundsätzlich bedeutungsvoll geworden ist. Es sind Erkenntnisse aus persönlichen Erfahrungen, Sehnsüchten und biblischen Einsichten, die wir miteinander geteilt haben.

Außerdem sind wir davon überzeugt, dass in diesem Austausch Gottes Geist unter uns gewirkt hat und gehen davon aus, dass es sich um inspirierte Texte handelt. So sehen wir dieses Credo als maßgeblich für unseren Glauben und unser Handeln an. Es öffnet uns den Blick für das, was in der Bibel für unser Leben richtungsweisend ist. Die Beschreibungen dieser Werte unterstehen zugleich der Korrektur dessen, was uns in Zukunft durch Gottes Geist im Einklang mit der Bibel deutlich werden wird. Das heißt, wir werden weiter um rechtes Verständnis und die konkrete Praxis der fünf Werte ringen – durch Lehre, Predigt, Gebet und weiteren Austausch.

Charakter

Es handelt sich um fünf Texte, die nacheinander und prinzipiell unabhängig voneinander entstanden sind. Doch sind sie grundsätzlich im Zusammenhang zu verstehen. Einerseits zeigen sich Gemeinsamkeiten und Linien, die sich wie ein roter Faden durchziehen.

Andererseits erscheinen bei einem Text Gedanken, die mindestens genau so treffend bei einem anderen zu erwarten wären – und dort fehlen. Doch um dem Entstehungsprozess treu zu bleiben, sind diese Spannungen nicht entfernt worden.

Wir leben Gemeinschaft …

weil wir überzeugt sind: das ist Gottes geniale Idee für unser Leben. Wir sind von Gott zur Gemeinschaft geschaffen – zur Gemeinschaft untereinander und mit ihm. Als Menschen leben wir also unsere Bestimmung, wenn wir uns einander und Gott zuwenden.

Gemeinde ist der Ort, an dem diese Idee Gottes in besonderer Weise Wirklichkeit werden soll. Sie ist Leib Christi, zu dem jeder einzelne als ein Glied gehört. Es ist daher unser Auftrag, die Einheit dieses Leibes zu leben, indem wir die Verschiedenheit und die Individualität jeder einzelnen Person achten.

… in Wertschätzung und Demut

Weil wir in Christus den gleichen Wert und dieselbe Würde haben, bringen wir uns gegenseitig Wertschätzung entgegen, sowohl gegenüber der Person als auch gegenüber dem, wie sie sich in der Gemeinschaft einbringt.

Wir achten Individualität und wünschen, dass sie die Gemeinschaft fördert und bereichert. Dabei geben wir uns gegenseitig Raum, uns mit unseren Begabungen und Ideen auszuprobieren und zu wachsen. Wir klammern Scheitern nicht aus, sondern tragen uns darin.

… in Freiheit, Hingabe und Wachstum

Ganz bewusst suchen wir unseren Platz in der Gemeinschaft und nehmen ihn gemäß unserer Begabungen und unserer Berufung ein. Dabei unterstützen wir einander. In der Gemeinschaft sind wir alle Gebende und Nehmende. Wir achten auf die Balance zwischen Nähe und
Distanz.

Wir sind offen für Veränderung und Wachstum – bei uns selbst und in der Gemeinde.

Wirkung

In der Gemeinde finden wir unseren
Platz und erfahren Zugehörigkeit,
innere Bindung, Sicherheit
und Anerkennung. Gemeinde ist
der Ort, an dem wir bedeutende Lebenszeit
mit anderen teilen können.

Wir leben Nachfolge …

weil Jesus Christus uns Menschen in seine Nachfolge ruft, wie er auch seine Jünger berufen hat. Dabei geht es darum, in Beziehung mit Jesus zu sein, auf sein Wort zu hören und sich von ihm herausfordern und bewegen zu lassen.

… in einem neuen Sein ...

Der Ruf Jesu schenkt uns eine neue Identität, nämlich geliebtes Kind des himmlischen Vaters zu sein. Dieses neue Sein finden wir allein
in der Beziehung zu Christus. Daher wollen wir unser ganzes Leben von ihm bestimmen lassen.

Damit das gelingt, lassen wir uns bewusst in unserem Denken, Fühlen und Handeln von ihm so verändern, dass es seiner Art, Menschen zu
lieben, entspricht. So soll Christus in unserem Leben Gestalt gewinnen.

… in Gemeinschaft

In der Nachfolge führt Jesus Christus uns in die Gemeinde als eine neue Gemeinschaft, die von seiner Liebe und seinem Geist geprägt ist.
In dieser Gemeinschaft kommt es darauf an, ehrlich zu sein, sich zu öffnen, einander zu ermutigen, zu korrigieren und zu tragen.

Wirkung

Nachfolge führt zu tiefer Lebensqualität. In der Nachfolge erfahren wir die heilende und verändernde Kraft Jesu. Er führt uns aus menschlichen Zwängen und Erwartungen in die Freiheit und zwingt uns keine Uniformität auf.
Unser Handeln wird authentisch und natürlich.

Wir leben Anbetung …

weil Gott es wert ist, dass wir ihn ehren. Wir entdecken ihn dabei in seiner unfassbaren Größe und begreifen uns als seine Geschöpfe
und geliebten Kinder. In der Anbetung schauen wir in Gottes menschenfreundliches Gesicht, das er über uns leuchten lässt (4. Mose 6,25).

… in Offenheit

Anbetung erfordert eine offene Haltung Gott gegenüber. Wenn wir seine Nähe suchen, öffnen
wir uns vor ihm und drücken aus: „Hier bin ich vor dir mit allem, was mein Leben ausmacht, Sorgen und Freude, Fragen und Klagen. Du bist
mein Gott.“ Wir rechnen damit, in solchen Momenten Gott in seiner Größe und Liebe mehr und mehr zu erkennen. Und wir sind überzeugt,
dass in der Anbetung unsere Liebe zu Gott ihren besonderen Ausdruck findet.

… in Vielfalt

Anbetung geschieht auf individuelle Art und Weise. Wir glauben, dass Gott alle unsere Sinne nutzt, um uns zu begegnen. Wir beten an durch
Musik, Gestaltung, Texte und Bewegung.        Das Spektrum reicht von meditativen bis zu dynamischeren Formen. Für die persönliche Anbetung ist es hilfreich, einen Rahmen zu
schaffen. Dazu gehören besondere Zeiten im Tagesrhythmus sowie ein gewohnter Raum, um sich in Ruhe auf Gott auszurichten.

… in Gemeinschaft

Wir feiern Gottes Größe und Liebe gemeinsam
in der Anbetung. In der Art und Weise gewähren wir uns gegenseitig Freiheit, ohne uns zu bewerten.

Als Gemeinde leben wir z.Zt. eine uns vertraute Art, wollen aber für Veränderung offen sein.

Wir leben Dienst …

weil wir glauben, dass Gott durch unser Dienen die Welt bewohnbarer machen will.
Wir sind überzeugt: Ohne gegenseitiges  Unterstützen ist menschliches Leben unmöglich. Jesus Christus ist aus freien Stücken seinen Weg der Hingabe und des Dienstes gegangen. Zugleich war er darin seinem Vater
ganz gehorsam. (Siehe Gethsemane: Mk 14, 32-42; Lk 22, 39-46). So möchten auch wir in Verantwortung und Treue den Menschen in ihren Bedürfnissen begegnen. Dies entspricht
der Liebe Gottes, die das Wohl des Menschen sucht.

… in gegenseitiger Wertschätzung

Wir achten einander um unserer selbst willen, unabhängig von dem was wir tun. Wir trauen einander verantwortliches Handeln zu.

Im Wissen um die Spannung zwischen  Verbindlichkeit und Freiwilligkeit gestehen wir uns die Freiheit zu, ‚Nein‘ zu Diensten zu sagen oder bestehende Dienste zu beenden.

… in Achtsamkeit

Wir legen großen Wert auf eine gesunde Feedback-Kultur. Dazu gehören gegenseitige Ermutigung in unserem Handeln und kritische
Rückmeldungen, die wir in wertschätzender
Grundhaltung und Sprache geben.

Wir achten auf unsere eigene Motivation
und Haltung. Von übersteigertem Aktivismus oder Sendungsbewusstsein wollen wir uns selbst nicht bestimmen lassen.

… in Bewegung

Jede Gemeinschaft lebt von dem persönlichen Einsatz ihrer Mitglieder. Wir wünschen uns, dass
jede/r im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten in der Gemeinde mitwirkt. Dabei darf man sich gerne ausprobieren.

Es gibt in der Gemeinde vielfältige Dienste. Solche, die jede/r tun kann und solche, für die eine vorhandene Begabung förderlich oder sogar notwendig ist. Wir wollen jede/n im
jeweiligen Dienst motivieren und unterstützen.

Dienstbereiche sollen nicht nur aus Tradition oder wegen festgefahrener Strukturen erhalten werden. Wenn für bestimmte Dienstbereiche persönliche Ressourcen fehlen, halten wir sie nicht aus Prinzip aufrecht. Wir achten darauf, dass unsere Dienstbereiche zukunftsfähig sind.
So fragen wir immer wieder nach ihrem Sinn und ihrer Berechtigung. Unsere Ressourcen setzen wir dementsprechend ein. Gewohnte Strukturen dürfen hinterfragt werden
und der Zukunftsfähigkeit nicht im
Weg stehen.

Wirkung

Wenn Dienen im richtigen Geist geschieht, entsteht eine Atmosphäre der Freiheit.
So ein Dienen stärkt Gemeinschaft und schafft Identifikation mit ihr. Ferner unterstützt Dienen das menschliche Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit und Nähe.

Dienen macht das eigene Leben reicher und schafft eine positive Ausstrahlung.

Wir leben Evangelisation …

weil uns die frohe Botschaft von der versöhnenden Liebe Gottes in Jesus Christus anvertraut ist.

… in Demut

Wir leben Evangelisation aus innerer Überzeugung. Da wir selbst Suchende sind, die nicht auf alle Lebensfragen passende Antworten
oder Erklärungen haben, begegnen wir anderen Menschen auf Augenhöhe.

… mit Freude und in Vielfalt

Gott bereichert unser Leben durch Christus so sehr, dass wir uns entsprechend unserer persönlichen Begabungen und Möglichkeiten dafür einsetzen, dass andere Menschen ihn kennenlernen. Dabei lassen wir uns herausfordern, auch Neues zu wagen. Wir bemühen uns darum, uns in unserer Fähigkeit,
Christus zu bezeugen, weiterzuentwickeln.

… in Beziehungen

Wir glauben, dass Gott durch Menschen zu Menschen spricht und dadurch Glauben weckt. Dies kann geschehen, wenn wir unser Leben
und unseren Glauben mit anderen teilen. Daher wollen wir Menschen mit offenen Türen und Herzen sein.

In der Begegnung mit Menschen sind wir vor allem Hörende, fragen nach dem, was sie interessiert, beschäftigt und brauchen. Dazu gehört auch, unterschiedliche Wege und Formen der Evangelisation zu suchen und zu leben.

Wir sind überzeugt, dass der Glaube  ein lebenslanger Wachstums- und Entwicklungsprozess ist. Auf diesem Weg begleiten wir uns.

… mit Sensibilität und Offenheit

Wir sind sensibel für besondere Momente,
Christus zu bezeugen.
Dabei rechnen wir mit dem Wirken des Heiligen Geistes und sind offen für seine Impulse. Dazu gehört die Bereitschaft, geduldig zu sein und
den geschenkten Augenblick abzuwarten.

Wir vertrauen darauf, dass Jesus in uns lebt und durch uns Glauben weckt.

Entstehung

Durch den G.N.A.D.E. – Prozess ist das Suchen nach geistlicher Orientierung für unsere Gemeinde nicht etwa zur Ruhe gekommen. Im Gegenteil. Im Leitungskreis wurde die Frage nach unserem geistlichen
Standort wach. Denn wo wir geistlich stehen, war mit den G.N.A.D.E. – Werten im Grunde noch nicht beantwortet. Sehr schnell kristallisierten sich drei Begriffe heraus, die den Standort beschreiben:  christuszentriert, bibelorientiert, Freiheit atmend.

Im September und Oktober 2022 fand eine Predigtreihe dazu statt, verbunden mit einem Gemeindeforum zu jeder Predigt. So wurden die grundlegenden Gedanken dieses „Dreiklangs“ erstmals im Raum der Gemeinde bewegt. Um zu erkennen, welche Bedeutung dieser Dreiklang hat, fanden im Frühjahr 2023 zwei weitere Foren statt. In ihnen diskutierten die Teilnehmenden beispielhaft ein umstrittenes ethisches Thema im Sinne eben dieses Dreiklangs. Schließlich wurde er im Laufe des Jahres 2024 verschriftlicht und in zwei Gemeindeforen vorgestellt, diskutiert und korrigiert. In diesen abschließenden Foren wurde deutlich, welchen Eindruck die Anwesenden von diesem Dreiklang gewonnen hatten. Nämlich den einer sehr kostbaren geistlichen Standortbestimmung und Orientierungshilfe für unsere Gemeinde. Jetzt erst, mit dieser Ergänzung, empfinden wir unser „Credo“ als „rund“ und komplett. 

Der „geistliche Dreiklang – ein Kompass zum richtigen Verstehen

Der „geistliche Dreiklang“ hilft uns dabei, als Christen für unser Leben und unseren Glauben Orientierung zu bekommen. Wir wollen mit unserem ganzen Leben Jesus Christus nachfolgen. Damit das gelingen kann, wollen wir uns an der Bibel ausrichten. Doch ist die Bibel in ihren Aussagen vielschichtig und vielstimmig. Denn sie ist über Jahr hunderte hinweg von unterschiedlichen Menschen verfasst worden. In dieser Vielstimmigkeit wollen wir sie ernst nehmen. Und zugleich auch unsere heutige Lebenswelt mit ihren komplexen Herausforderungen und Fragen. 

Daraus ergibt sich ein Spannungsfeld um die Frage des richtigen Verstehens: Wie verstehen wir die biblischen Texte angemessen – in ihrer Vielstimmigkeit und in ihrer geschichtlichen Eigenart? Welche Bedeutung hat ferner der im Neuen Testament verkündigte Christus für das Verständnis der biblischen Texte? Und schließlich: Wie bekommen wir Orientierung durch Christus und die biblischen Texte für unsere heutigen Glaubens- und Lebensfragen?

Der „geistliche Dreiklang“ besteht aus den drei Polen „christuszentriert“ – „bibelorientiert“ – „Freiheit atmend“. Diese drei Pole stecken den Raum ab, in dem wir uns in dem eben erwähnten Spannungsfeld orientieren. Sie sind eine Art Kompass oder Leitplanken, durch die wir uns Orientierung versprechen. Dabei verstehen wir die Christuszentriertheit als den Grundton dieses Dreiklangs.

Jesus Christus ist das Zentrum unseres Glaubens. In ihm hat Gott einzigartig zu uns gesprochen und tut es weiterhin (Hebr 1,1-2; Joh 1,1.14). In seinen Worten erkennen wir den Willen Gottes für unser Leben (Mt 5-7; Joh 6,68-69). In Jesus Christus allein ist unser Heil, das
ewige Leben, begründet (Apg 4,12; Joh 14,6).

Um in diesem Heil zu sein, wird uns der persönliche Glaube an ihn geschenkt. Als Glaubende sind wir Gottes Kinder, weil wir durch Jesus Christus Gottes Heiligen Geist empfangen haben (Röm 8,14-15).

Als Glaubende zu leben, heißt für uns, Jesus Christus nachzufolgen (Mt 16,24-26). Damit meinen wir, seiner Gesinnung zu folgen, ihn zum Vorbild zu nehmen in seinem Handeln und Denken (Phil 2,5-11; 3,17).

Darum bemühen wir uns ganz bewusst und aktiv. Doch die Nachfolge ist zugleich aktiv und passiv (Phil 2,12-13). Das Entscheidende nämlich widerfährt uns ohne unser Zutun. Denn schließlich soll der gekreuzigte und auferstandene Christus Gestalt in uns gewinnen (Gal 4,19). Das kann aber nur Christus selbst bewirken. Er formt und verändert uns in der Beziehung zu ihm und durch die Kraft seines Geistes (2 Kor 3,18). 

Die Kraft dieses uns verändernden Geistes ist die Liebe. Denn als diese hat sich Gott in Jesus Christus geoffenbart (1 Joh 4,16). Damit ist die Liebe der entscheidende Maßstab unseres Denkens und Handelns (Mt 22,35-40; Röm 13,8-10; 1 Kor 13).

Was ist die Bibel?

In der Bibel finden wir die maßgebliche Orientierung für unsere Lebens- und Glaubensfragen (Ps 119,105). Das Neue Testament bezeugt die Sendung von Jesus Christus in unsere Welt: seine Menschwerdung, sein Wirken in Worten und Taten, sein Leiden, Sterben und seine Auferstehung (Lk 1,1-4). Das Alte Testament bezeugt die Erfahrungen des Volkes Israel, die es mit Gottes Handeln und Reden gemacht hat. Als dieses Zeugnis ist die Bibel einzigartig. 

Die Bibel ist „menschliches Gotteswort“: Menschen haben ihre Erkenntnisse und Gotteserfahrungen in ihrer Zeit beschrieben. Folglich sind diese von ihren eigenen Vorstellungen und charakteristischen Eigenheiten geprägt. Zugleich ist die Bibel durch Gottes Geist inspiriert (2 Tim 3,16). Beide Seiten, die menschliche und die göttliche, ge hören zusammen. Dabei darf nicht die eine Seite die andere in ihrer Gültigkeit einschränken: Die göttliche Inspiration bedeutet nicht, dass die Bibel fehlerfrei und in allen Aus sagen historisch zutreffend wäre. Umgekehrt bedeuten ihre „menschlichen Schwächen“ nicht, dass sie nicht inspiriert sein könne.

Wie ist die Bibel zu verstehen?

Um die biblischen Texte zu verstehen, fragen wir nach deren Bedeutung in der Zeit, in der sie entstanden sind: Was wollten die Verfasser der Texte damals sagen? In welche Situation hinein sagten sie es? Und warum sagten sie es, wie sie es sagten? 

Damit nehmen wir ernst, dass die damaligen Zeiten mit ihren Vorstellungswelten andere waren als unsere. Ihnen gegenüber nehmen wir eine Haltung des Respekts und der Achtung ein. 

Von da aus fragen wir, was die Texte für uns heute bedeuten. Wie lassen sich ihre Aussagen auf die heutige Zeit übertragen? Und wie können sie mitten in unsere Fragestellungen hineinsprechen? 

Für unseren Umgang mit der Bibel bedeutet das, dass wir die Bibel nicht immer wörtlich nehmen. Und dass ihre Aussagen unterschiedliche Stufen von Verbindlichkeit für uns haben. Es gibt absolut wichtige Aussagen, die entsprechend verbindlich für uns sind. Und es gibt wichtige und weniger wichtige Aussagen, die entsprechend weniger Gewicht für uns haben.

Kriterium für die Verbindlichkeit biblischer Aussagen

 Als Orientierung dafür, wie verbindlich einzelne biblische Aussagen für uns sind, gilt uns Jesus Christus. Je mehr sie seinem „Pulsschlag“ entsprechen, also seinen zentralen Worten und seiner Art, mit Menschen umzugehen, desto verbindlicher sind sie. Da seine Sendung die Offenbarung der Liebe Gottes bedeutet (Röm 8,31-39; 1 Joh 4,16), ist letztlich die Liebe das maßgebliche Kriterium (Röm 13,10; Gal 5,14). 

Wir sind überzeugt, dass wir auf diese Weise dem Anspruch Jesu Christi, dem Anspruch der Bibel und zugleich unserer heutigen Wirklichkeit am ehesten gerecht werden. 

 Nach unserer Überzeugung wird der Charakter des Evangeliums treffend als „Freiheit atmend“ beschrieben (Gal 5,1). Das bedeutet, dass der Glaube an das Evangelium uns in die Freiheit führt. Mit „Evangelium“ meinen wir die frohe Botschaft, die Jesus Christus verkündigt und durch sein Wirken verkörpert hat. Außerdem meinen wir damit die Botschaft, die Jesus Christus seit seiner Auferstehung als den Gekreuzigten verkündigt. 

Mit „Freiheit“ meinen wir:                                      1.) Unser Glaube an Jesus Christus ist ein Geschenk (Gnade). Und allein durch das, was Jesus Christus für uns getan hat und ist, sind wir von unseren Sünden erlöst und haben das ewige Leben. Unser eigenes Tun trägt nichts dazu bei. Allein auf den Glauben kommt es an (Röm 3,28). Wir dürfen also in der Freiheit ständig Empfangender leben. 

2.) Wohin uns der Glaube an Jesus Christus führt oder inspiriert, ist aufrichtend, befreiend, heilsam (Joh 8,32; 2 Kor 7,10; vergleiche das Wirken Jesu durch seine Worte und seine Heilungen).

 3.) Der Glaube führt uns in eine große Weite hinein. Christen können ganz unterschiedliche Lebensstile haben. Und sie können zu politischen, gesellschaftlichen, biblischen und geistlichen Fragen und denen des (persönlichen) Lebens ganz unterschiedliche Meinungen haben. In großer Freiheit gehen wir damit um. Wir akzeptieren diese Unterschiedlichkeit und gestehen sie uns zu. Und in gegenseitiger Wertschätzung setzen wir uns mit diesen Fragen auseinander. Wir sind überzeugt, dass gerade diese Haltung dem Evangelium entspricht. 

4.) Der Glaube führt uns in die Freiheit der eigenen Reife und Mündigkeit, zu welcher wir uns gegenseitig ermutigen. Wir sind uns bewusst, dass andere nicht in unser eigenes Bild von Nachfolge verwandelt wer den sollen, sondern in das Bild Jesu Christi. Also in sein Bild, das er von jedem von uns hat. Folglich üben wir keinen Druck auf einander aus, wie wir zu leben hätten. Vielmehr konfrontieren wir uns gegenseitig, um uns zu einem evangeliumsgemäßen Leben anzuhalten. Wir tun dies in der Achtung der Würde des anderen (Röm 15,14; Gal 6,1). 

5.) Selbstverständlich ist diese Freiheit kein in sich selbst begründeter Wert. Sie ist uns von Jesus Christus geschenkt. Nur im Glauben an ihn haben wir sie. Daher bindet diese Freiheit uns an ihn – und an die Liebe. Das heißt, wir sind Christus und seiner Liebe verpflichtet. 

Unser Leitungskreis

Pastor

Markus Bühler

Gemeindeleiter

Frank Sumah

Älteste

Christiane Kreikebaum

Ältester

Tobias Dick

Diakonie und Hilfeleistungen

Irene Pietrzak

Finanzen (Kassiererin)

Wiebke Zurmühl

Haus und Hof

Klaus-Jürgen Hahn